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Am 1. Mai, inklusive der Nacht auf den ersten Mai, haben die Deutschen so einige Sachen parallel zu feiern. Ein Grund mehr also, zu schauen, was eigentlich alles so passiert und warum der 1. Mai in Deutschland als bundesweiter Feiertag gilt.

Tag der Arbeit

Zum 131. Mal wird 2021 der erste Mai als Tag der Arbeit gefeiert. Dieser gilt in Deutschland und auch in einigen anderen Ländern als gesetzlicher Feiertag. Aber was genau wird gefeiert und was passiert noch so rund um den 1.Mai.

Eine heute weniger gebräuchliche Bezeichnung für den 1. Mai lautet „Kampftag der Arbeiterbewegung“. Diese Bezeichnung deutet bereits die Geschichte des Feiertags an. Diese hat ihren Ursprung in den USA, wo es 1886 am 1. Mai in Chicago zu einem Streik kam. Hintergrund war der, dass die Arbeiter, die damals noch zwölf Stunden am Tag arbeiteten unter schlechten Arbeitsbedingungen sowie niedrigen Löhnen litten. Im Jahr 1886 riefen deshalb Handels- und Arbeitergewerkschaften zu einem mehrtägigen Generalstreik auf. Hauptziel war die Verkürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden täglich. Grund für die Wahl des Datums war die Tatsache, dass damals in den USA jeweils zum 1. Mai alte Arbeitsverträge ausliefen und neue geschlossen wurden. Deshalb hieß der 1. Mai damals auch „Moving Day“. Trotz dessen, dass den Forderungen des 8-Stunden Tages stattgegeben wurde, kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei denen mehrere Menschen starben. In Gedenken an die toten Arbeiter wurde der 1. Mai schon ein Jahr später zum Festtag der Arbeiter erklärt. Seit 1890, wird der 1. Mai nunmehr fast weltweit gefeiert. Seit 1. Mai 1933 gilt er als nationaler Feiertag deutschlandweit. Seither rufen Gewerkschaften auch in Deutschland jedes Jahr zu Kundgebungen und Demonstrationen auf, um die Interessen und Rechte der Arbeitnehmer zu vertreten. Arbeiter und Arbeiterinnen machen mit Protestschildern, Pfiffen und Reden auf ihre Rechte aufmerksam. Sie fordern zum Beispiel, dass alle Menschen in Deutschland eine sichere Arbeit haben und fair bezahlt werden.

 

Tanz in den Mai

Eine ganz andere Tradition mit weniger politischem Hintergrund, sind die Bräuche rund um die Nacht vom 30. April auf den 01. Mai, welche auch als „Tanz in den Mai“ oder „Walpurgisnacht“ bekannt ist.

Ursprünglich feierten germanische Völker an diesem Tag das Ende des Winters und den Frühlingsanfang. Dabei wurden mit Masken, Schüssen und Feuer auch böse Geister vertrieben. Die Kirche sorgte durch die Christianisierung dafür, dass das Fest kurzerhand verboten wurde. Allen, die trotzdem feierten, wurde unterstellt, dem Teufel hörig oder eine Hexe zu sein. Wer feierte wurde von der Kirche verdammt und das Gerücht verbreitete sich, dass in dieser Nacht die Hexen ausflogen, um im Rahmen großer Feierlichkeiten auf dem Blocksberg (dem Brocken) auf den Teufel zu warten. Zudem wird in der Nacht zum 1. Mai der Tag der Heiligsprechung der Walpurga gefeiert, der unter anderem nachgesagt wurde, sie schütze vor Hexen. Daher auch der Name der Walpurgisnacht. Da Tanz und Gesang von Beginn an in Zusammenhang mit dieser Tradition standen, existiert jedoch gleichermaßen die Bezeichnung „Tanz in den Mai“, welche mittlerweile verbreiteter ist. Der Brauch des Tanzes in den Mai hat kommerziell fast überall Einzug erhalten, sodass inzwischen die meisten Lokalitäten entsprechende Partys anbieten, um gemeinsam in den Mai zu tanzen.

Auch wenn dieses Jahr die zahlreichen „Tanz in den Mai“-Partys ausfallen, sollen die alten Bräuche zum Tanz in den Mai selbstverständlich nicht in Vergessenheit geraten. Daher nachfolgend ein kurzer Überblick der wichtigsten vier Brauchtümer, denen wir hoffentlich im nächsten Jahr, inklusive der Feierei, in Gemeinschaft wieder nachgehen können:

Maifeuer und Maisprung

Am 30. April wird vielerorts ein Feuer entfacht, mit dem böse Geister vertrieben werden sollen. Manchmal werden auch Hexen aus Stroh oder Holz verbrannt. Auf dem Broken im Harz versammeln sich Menschen, um die Walpurgisnacht zu feiern. Gelegentlich wird auch der Brauch gepflegt sich zu verkleiden und Hexentänze aufzuführen. Ist das Feuer etwas heruntergebrannt, findet in manchen Gegenden der sogenannte „Maisprung” statt, bei dem Verliebte gemeinsam über das Maifeuer springen.

Maibaum

Der Maibaum hat in vielen deutschen Dörfern eine feste Tradition. Er steht an einem zentralen Platz und ist bunt geschmückt mit Bändern und Kränzen. Besonders im Rheinland ist verbreitet, dass junge Männer ihren Liebsten einen bunt geschmückten Maibaum (meistens Birken) oder ein Maiherz vor die Tür stellen. In Schaltjahren sind die Frauen an der Reihe ihren Liebesbeweis zu erbringen. In anderen Teilen Deutschlands stellen Gruppen junger Männer Maibäume auf und versuchen die der anderen Gruppen zu stehlen und ihren eigenen zu beschützen. Zudem gibt es den Brauch, unaufgedeckte Liebschaften durch eine Kreidelinie vom Haus des einen zum anderen aufzudecken. Mancherorts ziehen Kinder los, um alles, was nicht niet- und nagelfest ist, umzuräumen.

Maikönigin

Neben dem Maibaum hat auch die Wahl der Maikönigin oder des Maikönigs in manchen Orten eine wichtige Bedeutung. Seit dem Mittelalter gibt es den Brauch das schönste Mädchen der Gegend zur Maikönigin zu ernennen. Früher wurde die Maikönigin meistbietend versteigert, in Köln übernimmt sie ein ganzes Jahr lang Repräsentationspflichten. Im Auftrag der Dorfgemeinschaft tritt sie während ihrer Amtszeit bei Festen auf und besucht meist soziale Einrichtungen der Umgebung.

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