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Normalerweise steigt seit dem 11.11. bereits die Vorfreude bei den Karnevalfans unter uns. Das ist die Zeit in der an Kostümideen und deren Umsetzungen gebastelt, an den Dienstplänen geschraubt (damit man in jedem Fall frei hat) und an der persönlichen Planung der Karnevalswoche gearbeitet wird. 

Wie gesagt: NORMALERWEISE

Aber was ist dieser Tage schon normal?

Auch wenn dieses Jahr der Straßenkarneval nicht stattfinden wird und alle weiteren Karnevalveranstaltungen ebenfalls untersagt sind, wollen wir euch dennoch nicht vorenthalten was hinter dieser Tradition steckt.

„Karneval“ – „Fleisch – lebe wohl“

Die älteste bekannte literarische Erwähnung der „fasnaht“ findet sich in Wolfram von Eschenbachs „Parzival“. Auch der Begriff „Vaschanc“ taucht im 13. Jahrhundert in Süddeutschland und im bayrisch-österreichischen Raum auf.

Seit dem 17. Jahrhundert findet man den Begriff „Karneval“, doch die Wortgeschichte bleibt unklar. Die heute geläufigste Erklärung nimmt Bezug auf die Fastenzeit als fleischlose Zeit und sieht die Ursprünge des Begriffs Karneval im lateinischen „carne vale“ („Fleisch – lebe wohl“).

Zeitlicher Ablauf

Im Februar eines jeden Jahres beginnt mit der Karnevalszeit ein Zeitabschnitt, der für viele Menschen die sogenannte fünfte Jahreszeit darstellt. Die Karnevalszeit ist prinzipiell die Zeitperiode, die unmittelbar vor dem Beginn der sechswöchigen Fastenzeit liegt, die im Christentum zur Vorbereitung auf das Osterfest dient. Da diese Fastenzeit am sogenannten Aschermittwoch beginnt, endet an diesem Tag die Karnevalszeit. Die Bezeichnungen für den Karneval unterscheiden sich regional. So spricht man beispielsweise in Sachsen, Bayern und in Norddeutschland vom Fasching. Ganz unabhängig wie wer diese Zeit nennt, ist Karneval für viele, vor allem in NRW, Anlass, um ausgiebig zu feiern. Damit du also eines der größten Volksfeste Deutschlands nichts verpasst, gibt es hier eine kurze Einführung und Übersicht über alle Termine:

Beginn

Auch wenn die Karnevalszeit ursprünglich erst am 6.01, also dem Dreikönigstag, begann, hat sich der 11.11. als Starttag der närrischen Zeit durchgesetzt. Wie du bereits in unserem Novemberpost lesen konntest, findet die offizielle Eröffnung der Karnevalssession am 11.11. um 11 Uhr 11 statt. Ab diesem Tag beginnen vor allem in den Karnevalshochburgen die Vorbereitungen für die Hauptkarnevalszeit. Es treten beispielsweise neue Karnevalsprinzen und -prinzessinnen ihr Amt an, Sitzungen und andere Events werden geplant und die Karnevalsumzüge werden vorbereitet.

Höhepunkt

Altweiber/Weiberfastnacht/schmotzigen Donnerstag/Fetter Donnerstag (11.02.2021):
An diesem Tag übernehmen die Frauen symbolisch die Herrschaft. Die Übernahme der Herrschaft durch die Frauen an Weiberfastnacht drückt sich besonders in dem Brauch aus, den Männern die Krawatten abzuschneiden. Daher verzichten viele Männer, vor allem im Rheinland, an diesem Tag auf eine Krawatte. In manchen Orten finden donnerstags Altweibersitzungen statt. Aber auch Altweiberbälle oder andere Maskenbälle werden veranstaltet.

Karnevalsfreitag (12.02.2021):
Am Freitag passiert relativ wenig. Nur vereinzelt finden Veranstaltungen statt. Der Grund dafür ist, dass der Freitag als Gedenktag an den Kreuzestod Christi gilt. Seit einigen Jahren lösen sich jedoch die Karnevalisten immer mehr von diesem Freitagstabu.

Nelkensamstag (13.02.2021) und Tulpensonntag (14.02.2021):
In vielen Städten und Gemeinden des Rheinlandes wird am Nelkensamstag das “Rathaus” gestürmt. Die Erstürmung der Stadt- und Gemeindeverwaltung symbolisiert die Übernahme der Regierungsgewalt durch die Karnevalisten für vier Tage im Jahr. Die Organisation und Durchführung übernimmt in der Regel der örtliche Karnevalsverein. Zu den Ritualen gehören unter anderem Drohreden, Verhaftung des Bürgermeisters, Schlüsselübergabe, Übergabe der Amtsgeschäfte, Hissen der Narrenfahne u. ä.
Zudem finden am Wochenende in den Karnevalshochburgen etliche Partys statt. Kneipen und Clubs sind voll von kostümierten Menschen. Es ist mit einer der einzigen Feste Deutschlands, an dem die Straßen der Städte überfüllt sind und die Leute in den Straßen feiern. Hierfür werden ganze Stadtteile gesperrt (vor allem in Köln und Düsseldorf), sodass Bühnen und Büdchen an fast jeder Ecke errichtet werden können.

Rosenmontag (15.02.2021):
Der Rosenmontagszug ist der Höhepunkt der Karnevalszeit und des Straßenkarnevals, ihn gibt es seit 1823. Heute werden in allen Gebieten, in denen der rheinische Karneval gefeiert wird, mehr oder weniger große Umzüge veranstaltet. Zu ihnen gehören reich geschmückte Motivwagen, die politische, sportliche, aber auch alltägliche Ereignisse thematisieren, Fußgruppen, die in bunten Kostümen meist Choreografien tanzen sowie Musikkapellen. Highlight vor allem für alle Kinder, ist dabei der Süßigkeitenregen. So werden von den Wagen aus Tonnen von Süßigkeiten, die sogenannte Kamelle, in das Publikum geschmissen. Auf den Rosenmontagszügen in Köln und Düsseldorf werden jedes Jahr bis zu 450 Tonnen Süßigkeiten, Popcorn und Chips geworfen. Dort, wo es auch ein Prinzenpaar gibt, bildet der Wagen mit Karnevalsprinz und Karnevalsprinzessin den Abschluss. Die größten Umzüge finden in den Karnevalshochburgen Köln, Mainz, Düsseldorf und Aachen statt.

Veilchendienstag/Fastnachtsdienstag (16.02.2021):
Am Dienstag wird noch einmal kräftig gefeiert. In manchen Orten findet erst an diesem Tag der Karnevalsumzug statt. Teilweise werden auch Karnevalsveranstaltungen der vorherigen Tage in abgewandelter Form wiederholt. Viele Narren genießen aber auch einfach noch einmal die Fastnachtsstimmung in einem Gasthaus oder Lokal.

Ende

Aschermittwoch (17.02.2021)
Mit dem Aschermittwoch  endet offiziell die Karnevalszeit und es beginnt gleichzeitig die Fastenzeit. Vielerorts, insbesondere in NRW, wird in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch symbolisch zum Ende der fünften Jahreszeit eine Strohpuppe, den so genannten Nubbel oder auch Hobbeditz, verbrannt. Dieser gilt als Verantwortlicher für alle Laster und Sünden, welche in den karnevalistischen Tagen begangen wurden.

Alaaf oder Helau – was steckt dahinter und warum man es nicht verwechseln sollte

Wer kein eingefleischter Karnevalist ist, kommt während der fünften Jahreszeit schon beim Vokabular leicht durcheinander.
Besonders wichtig ist der richtige Narrenruf. Je nach Stadt und Region haben die Narren unterschiedliche Schlachtrufe. „Alaaf“ oder auch „KölleAlaaf“ ist der kölsche Narrenruf, auf keinen Fall zu verwechseln mit „Helau“, dem Schlachtruf der Düsseldorfer. Diese beiden Rufe solltest du lieber nicht verwechseln, da die beiden Städte in einem ewigen Machtkampf, nicht nur wegen Karneval stehen, und du durchaus böse Blicke und Kommentare ernten könntest.
Es gibt aber auch noch zahlreiche andere Ausrufe: die Paderborner rufen „Hasipalau“ und in Tönisvorst heißt es „Klappertüt“.
Andere sonderbare Vokabeln und weitere Informationen rund um das Karneval 1mal1 findest du zudem hier.

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