Vorbereitung ist das A und O: Tipps und Tricks wie ihr euch auf euer Praktikum im Ausland bestens vorbereiten könnt
Nachdem ihr alle hoffentlich fleißig nach einem Praktikumsplatz Ausschau gehalten habt und eure Recherche und Bewerbungen erfolgreich verlaufen sind, kommt nun die Vorbereitung.
Ich muss zugeben, ich war wie immer mit allem viel zu spät dran und so war es bei mir ein wenig chaotisch. Vier Wochen zwischen Zusage und Arbeitsbeginn im Ausland sind dann doch ein wenig knapp. Ich hoffe ihr seid da organisierter. Und wenn nicht, dann kann ich euch trotzdem beruhigen!! Irgendwie klappt dann ja doch alles, auch mit Zeitdruck. Damit ihr aber bestens vorbereitet seid, egal wie viel Zeit euch bis zur Abreise bleibt, hilft euch hoffentlich dieser Post.
Dann wollen wir mal:
Brauche ich eine zusätzliche Versicherung?
Als aller erstes solltest du dich um die Sachen kümmern, die eine gewisse Vorlaufzeit mit sich bringen. Hierzu gehört in jedem Fall der Versicherungsschutz. Ganz egal, ob du eine Woche oder drei Monate bleibst, in jedem Fall solltest du dich versichern. Auch wenn man den Teufel nicht an die Wand malen soll, kann immer etwas passieren und man sollte für den Fall der Fälle vorbereitet sein. Just in Case!
Als ersten Schritt solltest du deine deutsche Krankenversicherung kontaktieren und erfragen, was genau deine Konditionen sind. Eventuell hast du Glück und deine Krankenkasse übernimmt den Schutz im Ausland. Ob die Leistungen auch weiterhin im Ausland in Anspruch genommen werden können, hängt zudem stark von deinem Zielland ab. Mit der Europäischen Krankenversicherungskarte (European Health Insurance Card – EHIC) können gesetzlich Krankenversicherte EU-weit medizinische Leistungen erhalten. Die Karte gilt in allen Ländern der EU sowie in einigen weiteren europäischen Staaten. Wenn du in Deutschland gesetzlich versichert bist, brauchst du die EHIC-Karte nicht beantragen, sondern hast sie automatisch auf der Rückseite deiner Versichertenkarte aufgedruckt. Dennoch musst du dich bei deiner Krankenversicherung vorab erkundigen, ob du ein sogenanntes Befreiungsschreiben benötigst.
Sollte es allerdings weiter weggehen, als das europäische Ausland, rate ich dir, dich früh genug um eine Auslandsversicherung bzw. Reiseversicherung zu kümmern. Gute Nachricht: Die Kosten halten sich meist im Rahmen und sind absolut erschwinglich. Schlechte Nachricht: Es gibt nicht DIE EINE Versicherung. Das bedeutet, informiere dich! Ob ADAC, ERGO, BarmeniaDirekt, Travel Secure, HanseMerkur, Allianz Travel oder oder oder… Letztlich hängt es davon ab, wie lange du planst im Ausland zu sein, welche Leistungen dir wichtig sind und wo es genau hingehen soll. Vergleiche die üblichen Anbieter und entscheide dich für den, der für deine Bedürfnisse am besten passt.
Visum und weitere nützliche Informationen
Auch eine Sache, um die du dich definitiv rechtzeitig kümmern MUSST!!! Informiere dich am besten direkt, nachdem du dich entschieden hast, den Praktikumsplatz anzunehmen, ob du ein Visum für das entsprechende Land brauchst. Je nachdem welches Visum du benötigst, kann die Beantragung einige Zeit in Anspruch nehmen. Hier gilt also, lieber zu früh als zu spät!
Solltest du ein Visum benötigen und dieses beantragt haben, bedeutet das nicht automatisch, dass du in dem Land auch arbeiten darfst. Vor allem, sofern du eine Vergütung erhältst müssen meist einige bürokratische Dinge geklärt werden. Daher Frage in erster Linie deinen zukünftigen Arbeitgeber. Solltest du dich auf eine ausgeschriebene Stelle beworben haben, müsste dein Arbeitgeber mit den Formalitäten und Voraussetzungen bestenfalls vertraut sein und kann dir die nötige Hilfestellung geben. Sollte dies nicht der Fall sein informiere dich beim Auswertigen Amt!
Die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswertigen Amtes, welche du online für jedes Land einsehen kannst geben dir sowohl umfangreiche Hinweise zu Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen sowie auch zu weiteren nützlichen Themen. Beispielsweise kannst du hier auch einsehen, welche medizinischen Untersuchungen und Impfungen du vor Reiseantritt machen solltest bzw. welche empfohlen werden. Du wirst ja eben nicht den gesamten Tag im Büro sitzen, sondern hoffentlich auch von Land und Leute genug sehen und aus nächster Nähe kennenlernen. Ob also tropische Moskitos, schlechte Trink- und Abwasserversorgung oder aber auch Straßenhunde. Ein Blick auf die Seite des Auswertigen Amtes solltest du in jedem Fall riskieren und dich trotz abgeschlossener Krankenversicherung, um Impfschutz und andere medizinische Präventionen kümmern.
Je nachdem wie sehr man sicherheitsdenkend ist, kann man sich auch in die Krisenvorsorgeliste des Auswertigen Amtes eintragen. Diese sogenannte „Elefand“-Liste ist eine elektronische Erfassung deutscher Staatsbürger, welche sich im Ausland aufhalten – ganz unabhängig des Ziellandes und der Aufenthaltsdauer. Ob du dies für nötig hältst, ist dir überlassen. Es ist weder ein MUSS, noch schadet es dir. It´s up to you!
Weitere nützliche Informationen beispielsweise über die deutschen Auslandsvertretungen in deinem Zielland oder aber auch über die Auslandsvertretung deines Ziellandes in Deutschland findest du zudem auf der Seite „Sicher Reisen“ des Auswertigen Amtes.
Wo soll ich wohnen?
Frag deinen Arbeitgeber! Du wirst nicht unbedingt der erste Praktikant sein. Deine Vorgänger haben mit Sicherheit die ein oder andere ähnliche Frage bereits schon einmal gestellt. Dein Arbeitgeber hat also mit Sicherheit Tipps oder kennt eventuell sogar konkrete Angebote oder Plattformen auf denen du WGs oder Apartments findest. Sollte deine Arbeitsstelle dir nicht weiterhelfen können, sind Wohnungsplattformen natürlich immer länderabhängig. Was jedoch bei mir bis jetzt wirklich immer und ohne großen Aufwand funktioniert hat, sind die uns allen bekannten Facebook-Gruppen. Probiere einfach jegliche Kombinationen aus („Apartments for rent in XYZ“, „Apartments for daily and long term rent in XYZ“, “Flats for rent in XYZ”, “Flatshare in XYZ”, etc.) und ich bin mir sicher, du wirst sehr schnell fündig!
Was du in jedem Fall machen solltest, bevor du dich für eine Wohnung entscheidest oder überhaupt mit der Suche anfängst: Informiere dich über die Stadt in der du leben wirst! Also mach dich schlau, welches Viertel, was zu bieten hat und was zu dir am meisten passt. Entscheidend sollte dabei auch dein zukünftiger Arbeitsweg sein. Da kann das Viertel noch so hip sein, eine einstündige Reise morgens anzutreten, um rechtzeitig bei der Arbeit zu sein, macht spätestens nach einer Woche nicht mehr wirklich Spaß. Und für die Skeptiker unter uns: Ein einstündiger Weg zur Arbeit ist gar nicht so ungewöhnlich, auch wenn man sich in ein und derselben Stadt bewegt. Zwar habe ich den kürzesten Arbeitsweg und darf mich daher nicht beschweren, aber meine Kollegen brauchen teilweise 1,5 Stunden, da bei Rush Hour in der Millionenstadt Tiflis nichts mehr vor und nichts mehr zurück geht.
Also schaut selber, was zu euch passt!
Das sollte vorerst reichen, um die nächsten Schritte angehen zu können. Beim nächsten Post gibt es dann Einblicke, was alles so kurz vor Abreise und direkt nach Ankunft in der neuen Kurzzeitwahlheimat vielleicht hilfreich sein könnte.
Liebste Grüße aus dem hochsommerlichen Tiflis
Eure Alina