Das Oktoberfest ist weltbekannt und zieht jedes Jahr Besucher in seinen Bann. Ein Grund, dem Fest, seinem Ursprung und seinem Hintergrund einmal auf den Grund zu gehen:
Geschichte:
Das Oktoberfest wurde das erste Mal 1810 anlässlich der Hochzeit des damaligen Kronprinzen von Bayern, Prinz Ludwig von Bayern, mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen gefeiert. Die Wiese, auf der es gefeiert wurde, wurde nach Prinzessin Therese benannt, sodass heute das Oktoberfest in München auf der „Theresienwiese“ stattfindet. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Fest hauptsächlich aus einem großen Pferderennen, welches heute kein Bestandteil mehr ist. Fortan wurde jährlich gefeiert, wobei Ende des 19. Jahrhunderts schon im September begonnen wurde, damit das gute Wetter des Spätsommers genutzt werden konnte. Schnell entwickelte sich ein Fest mit großem Reiz und Potential zum Ausbauen. So fand sich 1818 das erste Karussell auf dem Oktoberfest und 1881 gab es die ersten „Hendl“ zu kaufen. Seit 1880 darf Bier ausgeschenkt werden, jedoch zunächst nur an kleinen Buden. Das erste Festzelt eröffnete erst 1898.
Traditionell beginnt das Oktoberfest mit dem Einzug der „Wiesnwirte“. Deren Bier wird dann auf dem Fest ausgeschenkt. Dabei gilt zu beachten, dass es nur Bier der Münchner Brauereien sein darf. Seit 1950 sticht der Oberbürgermeister, nach dem Einzug der Wirte, das erste Bierfass um 12 Uhr mittags an. Dabei wird gezählt, wie viele Schläge er dazu benötigt, was jedes Jahr aufs Neue eine große Aufregung hervorruft. Sobald das Bier läuft und der Oberbürgermeister das Fest mit den Worten „O´Zapf is! Auf eine friedliche Wiesn!“ eröffnet hat, beginnt das Fest.
Wie sieht es heute aus?
Diesen Brauch gibt es bis heute. Neben Bier und traditioneller und moderner Musik, gibt es viele Fahrgeschäfte wie beispielsweise ein Riesenrad, eine Achterbahn und vieles mehr. Nicht nur Adrenalin ist zu bekommen, denn zusätzlich zu den Fahrgeschäften kann an den Ständen, die auf dem Gelände zu finden sind, ein Erinnerungsfoto aufgenommen werden oder nach Souvenirs geschaut werden.
Die Besucherzahlen liegen heute bei rund 60 Millionen Besuchern jährlich, die bis zu 7,3 Millionen Maß Bier trinken. Mittlerweile liegt der Preis dafür bei 11,50 €. 2010 wurde anlässlich des 200. Geburtstags des Festes die „Oide Wiesn“ gestaltet. Neben einer Ausstellung zur Geschichte der Wiesn erfreuten sich die Besucher alter Fahrgeschäfte und Buden. Die „Oide Wiesn“ waren ein so großer Erfolg, dass sie nun jedes Jahr auf dem Oktoberfest zu finden sind. Neben den „Oide Wiesn“ gibt es eine große Zahl von Festzelten, in denen gefeiert und getrunken wird. In 21 kleinen und 17 großen Festzelten wird das Bier der Münchner Brauereien Paulaner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Spaten, Augustiner und Löwenbräu ausgeschenkt.
Does and dont´s auf dem Oktoberfest:
Does
Trachten tragen – aber richtig!
Für die Frauen: Frauen tragen traditionell ein Dirndl, über welches die Dirndlschürze fällt. Dazu wird eine Dirndlbluse getragen, die kurze oder lange Ärmel hat. Bei kühlen Temperaturen gibt es Trachtenjacken, die darüber getragen werden können. Vervollständigt wird der perfekte weibliche Oktoberfestlook mit einer aufwendigen Flechtfrisur, Trachtenketten und Broschen.
Fact:
Die Dirndlschleife kann große Verwirrung und unangenehme Situationen hervorrufen, wenn sie nicht richtig gebunden ist. Daher gilt sich zu merken:
Rechts= unverheiratet, Single
Links= vergeben, verheiratet
Mitte= Jungfrau
Hinten= verwitwet (Vorsicht! Auch die Kellnerinnen tragen die Schleifen hinten)
Für die Männer: Die Männer tragen traditionell eine Lederhose und ein weißes oder kariertes Trachtenhemd. Bei schlechtem Wetter können Trachtenjacken und Strickjacken darüber getragen werden. Den traditionellen Look machen bei der männlichen Garderobe die „Loferl“ perfekt. Das sind Wadenwärmer, die anstelle von Socken getragen werden und traditionsgemäß zum vollständigen Trachtenoutfit dazugehören. Außerdem werden Haferlschuhe getragen.
Das wichtigste beim Tragen der Trachten ist es, individuell zu bleiben und sich wohlzufühlen!
Dont´s
Bei so viel Tradition kann man sicher auch viel falsch machen und dadurch sofort auffallen.
Zu den absoluten No-Goes auf dem Oktoberfest gehören besonders Fehler bei der Wahl der Garderobe. So werden Turnschuhe zur Tracht nicht gern gesehen, genauso wenig, wie ein T-Shirt unter der Lederhose oder dem Dirndl ein besonderer Hingucker ist. Auch zu lange Dirndlschützen, unechte Lederhosen und Seppelhüte gehören dazu. Aber nicht nur in Sachen Outfit kann man auf dem Oktoberfest etwas falsch machen, denn auch beim Bier geht einiges daneben. So trägt man, wenn nicht ausdrücklich gestattet, seinen Krug nicht vor die Festzelte und schon gar nicht vom Gelände. Der Diebstahl von Bierkrügen ist jedes Jahr ein Problem. Und wer sich nicht als Oktoberfest-Neuling Outen möchte, trinkt das Bier nicht aus, sondern lässt den sogenannte Noagerl, den Rest in der Neige, im Glas.
Die wichtigsten Vokabeln für das Oktoberfest:
Bayerisch | Hochdeutsch |
A Maß | Ein Maß (1 Liter Bier) |
A Hoibe | 0,5 Liter Bier |
Biafuizl | Der Bierdeckel |
Kracherl | Limonade |
Noagerl | Bierrest in der Neige des Krugs |
Hendl | Grillhähnchen |
Fleischpflanzerl | Frikadelle |
Böfflamott | Rinderbraten |
Servus/Griaß eich | Grüß euch / willkommen |
Pfiad eich | Auf Wiedersehen |
Noch mehr Infos zum Oktoberfest findet ihr auf dessen offizieller Webseite https://www.oktoberfest.de/. und ihr könnt euch das Oktoberfest hier bei uns in Mülheim und Essen unter diesem Link anschauen https://rue-oktoberfest.de/.