Das Abenteuer kann beginnen: Die letzten Schritte in Deutschland und die ersten Schritte in der neuen Kurzzeitheimat

veröffentlicht am 02.03.2020

Du kannst durchatmen: viel Vorbereitung brauchst du eigentlich nicht mehr. Zumindest, wenn du die meisten Punkte der anderen Posts beachtet hast, sollte der Hauptteil deiner Vorbereitung abgeschlossen sein. Und selbst wenn doch etwas fehlt, an alles kann man eben nie denken. Ein, zwei Dinge werden immer in der letzten Sekunde aufkommen. Aber auch hier keine Panik!!! Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel man auf den letzten Drücker noch organisieren kann. Klausurphasen der Uni sei Dank 😉
Damit wir die bösen Überraschungen kurz vor Abflug aber auf ein Minimum reduzieren und damit deine Zeit unmittelbar nach Ankunft so angenehm, wie möglich ist, hier ein paar letzte Tipps, bevor du dann wirklich und wahrhaftig aufbrechen kannst.

Wann soll es losgehen?

Als aller erstes solltest du dich um die Sachen kümmern, die eine gewisse Vorlaufzeit mit sich bringen. Natürlich sind damit, wie letztes Mal schon angesprochen, in erster Linie dein Versicherungsschutz, mögliche Visabestimmungen und die Suche nach einer bleibe gemeint. Aber mach dir auch Gedanken, wann du genau fliegen/fahren willst. Solltest du vor oder nach deinem Praktikum noch ein bisschen Zeit haben, wäre doch zu überlegen, ob du dir den Luxus gönnst und noch ein bisschen rumreist. Je nachdem. Wie viele Stunden du pro Woche arbeitest, bleibt dir lediglich das Wochenende, um deine Umgebung zu erkunden. Manch einer mag es auch, nach der Ankunft kurz durchzuatmen, bevor der Job anfängt. Solltest du also VOR dem Beginn deines Praktikums Zeit finden, schau dir doch schon mal an, wo du morgens deinen Kaffee trinken kannst, wie du zur Arbeit kommst, welche Sehenswürdigkeiten die Stadt oder auch das Land zu bieten hat. Auch kannst du die Wohnungssuche jetzt erst angehen und in der Zeit vor dem Arbeitsbeginn in Ruhe und mit dem Vorteil eigener Eindrücke dir Wohnungen anschauen. Nach dem Praktikum, sollten die meisten Ihre Umgebung und zumindest die Stadt, in der Ihr lebt bereits erkundet haben. Aber was ist mit anderen Orten des Landes. Meist kommen die Reisen bei einem Vollzeitpraktikum zu kurz, da einem nur das Wochenende und eventuelle Feiertage bleiben, um das ganze Land kennenzulernen. Solltest du also Zeit finden, Nach deinem Praktikumsende noch ein bisschen länger zu bleiben, greife die Gelegenheit beim Schopfe und gönn dir einen kleinen Urlaub nach getaner Arbeit.

Trete mit deinen Kollegen in den Kontakt

Ganz unabhängig davon, dass es einen guten Eindruck macht Interesse zu zeigen, ist es für dich wohl auch angenehmer, wenn du einige Sachen vorab in Erfahrung bringst, um unschöne Überraschungen zu vermeiden. Zumindest wird es dir helfen, dich vorbereitet zu fühlen. Daher nimm doch schon aus Deutschland heraus Kontakt zu deinen Kollegen auf. Vielleicht gibt es ja sogar jemanden der als Ansprechpersonen für die Praktikumsstellen zuständig ist. Neben einem Praktikumsvertrag, welchen du eventuell für dein Studium brauchst, wäre es auch möglich nach Tipps oder einem Handbuch für Praktikanten zu fragen, welches dich auf deine kommenden Aufgaben vorbereitet. Sollte es ein solches Handbuch nicht geben, kannst du immer noch Fragen, ob es andere Dinge gibt, welche du dir durchlesen kannst oder beachten solltest, um dich auf dein Praktikum vorzubereiten. Selbst wenn du vorab nichts berücksichtigen musst, bin ich mir sicher, dass dein Arbeitgeber dein Engagement wertschätzen wird. Auch solltest du in jedem Fall nach dem Dresscode fragen und darüber nachdenken, dass selbst wenn es im Büro casual sein darf, du auf Meetings, Außentermine oder Events mitgenommen werden könntest, bei dem es ein wenig feiner und eleganter sein muss. Natürlich bist du nicht aus der Welt und kannst dir vor Ort notfalls auch alles noch besorgen, aber über unnötige Kosten, gerade bei einem unbezahlten Praktikum hat sich glaube ich noch nie jemand gefreut.

Danke Facebook und Co.

Je nachdem wie lange dein Praktikum geht, wirst du in deinem Wahlland einige Zeit verbringen. Das beinhaltet auch, bei aller Aufregung und Euphorie, dass du einen ganz normalen Alltag haben wirst. Was also machst du in Deutschland in deiner Freizeit so, auf das du nicht verzichten möchtest?

  • Machst du gerne Sport? Informiere dich doch über Fitnessstudios vor Ort und deren Angebote. Ode soll es doch lieber Mannschaftssport sein? Auch hier gibt es mit Sicherheit die ein oder andere Möglichkeit einem Team beizutreten.
  • Bist du gerne in der Natur unterwegs? Bestimmt gibt es Wandergruppen oder Gruppen, die gemeinsame Ausflüge unternehmen
  • Willst du mehr über deine Stadt erfahren? In vielen Städten, insbesondere in den Hauptstädten, werden oftmals Free Walkingtouren angeboten.
  • Wirst du mit dem Bus zur Arbeit fahren? Mach dich schlau, wie du von A nach B kommst.
  • Wirst du ab und zu auch Homeoffice machen und etwas für die Uni vorbereiten müssen (der allseits beliebte Praktikumsbericht ;))? Suche nach einem Workspace-Café oder einem anderen schönen Ort, an dem es sich gut arbeiten lässt oder du in Ruhe dein Buch lesen kannst
  • Fragst du dich, wie du Leute außerhalb der Arbeit kennenlernen sollst? Schau doch mal, ob es regelmäßige Treffen oder Stammtische in deiner Stadt gibt.
  • Etc.

Und für den Fall, dass du nicht weißt, wo und wie du anfangen sollst zu suchen, um all deine Fragen beantwortet zu bekommen: Danke 21. Jahrhundert, es gibt ja Facebook und Co.

Schau mal nach. Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit wird es Gruppen geben, die ungefähr so heißen wie „Deutsche in …“, „Expats in …“, „Foreigners living in…“, „Hinking Group …“, „Readingclub…“. Lass deiner Fantasie mal freien Lauf und kombiniere das, was du gerne machst oder das was du suchst mit der Stadt in der du wohnen wirst.

Andere Länder andere Sitten – und Sprachen

Auch wenn du nicht in ein Land gehen solltest, dessen Sprache du beherrscht, ist es meiner Meinung nach ein absolutes MUSS ein, zwei Wörter der Amtssprache zu lernen. Es geht nicht darum die Sprache perfekt zu beherrschen, sofern dein Arbeitssprache Englisch oder Deutsch sein wird. Keiner verlangt von dir, dass du auf die Schnelle Russisch, Finnisch, Georgisch, Vietnamesisch oder was auch immer für eine Sprache lernst. Es ist aber eine Frage des Respekts dem Land und vor allem den Leuten vor Ort gegenüber. Es tut niemandem weh, die Basics zu lernen. Mit einem netten „Hallo“ „Danke“ „Tschüss“ kannst du so manch einen Glücklich machen. Sei dir sicher die Menschen vor Ort werden es dir hoch anrechnen und es kann dir ab und zu auch Türen öffnen.

Neben der Sprache solltest du dich jedoch auch unbedingt über die Kultur und damit einhergehend über die Gepflogenheiten deines Landes erkundigen. Schließlich wirst du eine Weile dortbleiben und musst dich mehr oder weniger anpassen. Bevor du also in jedes Fettnäpfchen mit Anlauf stolperst, informiere dich lieber gleich vorab, was die DOs und DON´Ts so sind. Kleiner Tipp_ Hier helfen vor allem gute Reiseführer, die meist genau diese Punkte aufgreifen, damit Deutsche eben nicht direkt jedes deutsche Klischee erfüllen 😉

Bevor du jetzt deinen Koffer schließt und dich zum Flughafen begibst, nutze vielleicht noch die letzte Ecke deines Koffers für ein Gastgeschenk. Deine Kollegen werden sich mit Sicherheit über etwas typisch Deutsches freuen und es ist immer eine nette Geste am ersten Arbeitstag nicht mit leeren Händen aufzukreuzen.
Und jetzt wünsche ich dir eine gute Reise und eine wundervolle Zeit in deinem Wahlland!! Genieße das Abenteuer und nutze jede Chance, Neues kennenzulernen. Die Möglichkeit eine solche Erfahrung zu machen hast du schließlich nicht so oft.

Ich hoffe die Posts konnten dir für dein Auslandspraktikum helfen!
Liebste Grüße aus dem kalten Tiflis,
Eure Alina