Arbeiten im Ausland – Aber wie?

veröffentlicht am 20.07.2019

„Die beste Bildung erfährt ein gescheiter Mensch durch Reisen“, sagte auch schon Johann Wolfang von Goethe. Und wie Recht er damit hat. Nicht nur lernt man durch Reisen andere Menschen, Kulturen und Mentalitäten kennen, sondern auch eine Menge über sich selbst, Stärken und Schwächen, die man in seinem normalen Umfeld vielleicht nicht von sich erwarten würde.
Daher ist es für viele Studierende ein Traum einmal eine Zeit im Ausland zu verbringen. Die große Frage für viele scheint aber immer noch zu sein: Wie erfülle ich mir diesen Traum? Genau diese Frage stellte ich mir zumindest, als ich vor meinem Auslandsaufenthalt stand. Als Lehramtsstudierende in Englisch muss ich mindestens 3 Monate (nicht zwingend am Stück) in einem englisch sprachigen Land verbringen. Studieren, Arbeiten, Reisen. Alles ist erwünscht. Da ich mich sehr dafür interessierte, wie Schulen im Ausland arbeiten und funktionieren und ich es für eine willkommene Abwechslung zum manchmal doch etwas theoretischen Studium hielt, entschied ich mich für einen Praktikumsplatz an einer englischen Schule. Aber wo anfangen zu suchen?
Nach einem Abstecher bei Herrn Pottel, zuständig für die Organisation von Auslandspraktika, ERASMUS Praktika und Informationen zu Auslandsstipendien für Auslandspraktika, war ich bereits um einige Informationen reicher. Mir wurde eine Internetseite genannt, die alle Schulen in England auflistet (kann hier aufgerufen werden). Und nun hieß es erstmal: Bewerbungsunterlagen aufpeppeln und E-Mails schreiben. Kleiner Tipp: Bei Bewerbungen lohnt es sich durchaus hartnäckig zu bleiben. Nachdem ich von den meisten Schulen keine Antwort bekommen hatte, schickte ich einfach die gleiche E-Mail nochmal und bekam von Einigen eine positive Antwort. E-Mails können schließlich schnell mal übersehen werden. Außerdem habe ich noch einen weiteren hilfreichen Tipp bekommen und zwar bereits im Betreff der E-Mails darauf aufmerksam zu machen, dass es sich um ein unbezahltes Praktikum handelt. Das hört sich für viele Schulen deutlich attraktiver an.

Und mit welchem Geld? – Erasmus+ hilft bei der Finanzierung!

Ein weiteres wichtiges Thema war jedoch nicht nur wie ich an einen Praktikumsplatz komme, sondern auch wie ich mir diesen finanzieren kann. Schließlich handelt es sich ja um ein unbezahltes Praktikum. Auch hier war Herr Pottel der richtige Ansprechpartner. Er legte mir eine Finanzierung durch Erasmus+ nahe. Sobald ich eine Bestätigung von einer der vielen Schulen, die ich anschrieb, bekommen hatte, füllte ich das Online-formular zur Förderung durch Erasmus+ aus.
Und was die Organisation der Fördermittel durch Erasmus+ angeht, kann ich nur sagen: Es lohnt sich! Für jeden Studierenden stehen die Chancen von Erasmus+ gefördert zu werden gut und der minimale Aufwand ist es allemal wert. Natürlich kommt man nicht ganz ohne bürokratischen Aufwand aus aber jeder der schon einmal einen BAFÖG-Antrag ausgefüllt hat, wird darüber vermutlich schmunzeln. Also: jedem, der denkt, ein Auslandspraktikum sei zu aufwendig oder, dass er/sie doch sowieso keine Förderung bekommt, möchte ich dringend das Erasmus+ Praktikum ans Herz legen. Die Chancen stehen gut für Fördermittel und es brauch auch keine exzellenten Noten. Außerdem kann man sich für ein Praktikumsstipendium durch Erasmus+ relativ kurzfristig bewerben. Bei mir waren es zwei Monate im Voraus. Ich wurde während meiner Vorbereitung für mein Praktikum optimal betreut und sitze nun im sonnigen Brighton in Südengland mit einem Teilstipendium durch Erasmus+. Über meinen Praktikumsverlauf und meine Erfahrungen werde ich im nächsten Eintrag berichten.
Sollte sich jemand bis dahin schon einmal über Erasmus+ Fördermittel informieren wollen, findet er/sie hier alle nötigen Informationen. Falls für manche eher ein Studium im Ausland das Richtige ist, muss nicht verzagen. Auch hier gibt es einige Möglichkeiten durch Erasmus. Nicht zuletzt ist die Auswahl von ca. 200 europäischen Partnerhochschulen nicht gerade klein. Und falls euch noch Informationen fehlen, empfehle ich euch einfach persönlich mit den Mitarbeiter*innen des International Office unserer Universität oder dem DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) in Kontakt zu treten, die euch noch viele andere spannende Möglichkeiten geben werden können, auch was Auslandsaufenthalte außerhalb Europas angeht.

Bis dahin die besten Grüße aus dem quirligen Brighton,

Kyra