Ein Auslandssemester ist ohne eine Reise nicht komplett. Deshalb fahren wir mit euch jedes Semester in eine andere Region Deutschlands. Dieses Semester haben wir Nürnberg besucht. Bestes Essen, Bier und schöne Altstädte warteten dort auf uns. Wollt ihr wissen, was wir dort erlebt haben? Oder wart ihr sogar dabei und möchtet die Erinnerungen nochmal Revue passieren lassen? Na dann geht es jetzt los:
Freitagmorgen treffen wir uns am Bahnhof. Die Stimmung schwankt zwischen Vorfreude und Müdigkeit. Der Zug wird uns in vier Stunden nach Bayern, nach Oberfranken, nach Nürnberg bringen. Zwischen Köln und Frankfurt nähern wir uns dem Ziel mit beinahe 300 km/h. Vom Bahnhof aus laufen wir bereits ein erstes Mal durch die Stadt, denn unsere Jugendherberge liegt direkt neben der Kaiserburg hoch oben auf einem Berg über der Stadt. Und dieser Berg hat es in sich! Die Aussicht ist dafür unbezahlbar: wir blicken auf die ganze Stadt hinunter, können den Marktplatz sehen und sind sogar höher gelegen als die Kirchtürme – traumhaft.
Zeit, um mit unserem Programm für die nächsten drei Tage zu starten. Zuerst besichtigen wir die Nachbarn: die Kaiserburg. Der über 40 Meter tiefe Brunnen wird uns in einer Führung gezeigt. Es dauert mehrere Sekunden, bis ein von oben geworfener Stein die Wasseroberfläche trifft und wir das Geräusch des Auftreffens höhren können. Dann haben wir Gelegenheit, die Innenräume der Burg und den Turm zu besichtigen. Tiefere Einblicke in die Geschichte der Stadt und der Burg bekommen wir auf der anschließenden Stadtführung. So erfahren wir, dass einst Gewürze in der Stadt gehandelt wurden und so der Lebkuchen als Gewüzkuchen zum Gut der Stadt wurde. Außerdem wird uns erklärt, dass Nürnberg während des zweiten Weltkrieges fast gänzlich zerstört wurde, wir erfahren mehr über den Kunstbunker, in welchem während dieser Zeit die Schätze der Stadt aufbewahrt wurden und auch das Haus des mittelalterliche Künstlern Albrecht Dürer besuchen wir. Nach dem vielen Laufen, dem langen Tag und den vielen Eindrücken wartet dann am Abend ein traditionelles Nürnberger Abendessen auf uns: Nürnberg ist bekannt für seine Bratwürstchen. Diese sind nur etwa 10 Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von ca. einem Zentimeter.
Samstagmorgen besuchen wir das ehemalige Reichsparteitagsgelände. Nach einem individuellen Besuch der Interim Ausstellung war es an der Zeit, das Gelände im Freien zu erkunden. Es ist erschreckend, wie groß die alte Kongresshalle ist, wie man ein Stadion für 400.000 Besuchende planen wollte und wie riesig die Tribüne am Zeppelinfeld ist. Von dort aus fahren wir für den restlichen Tag nach Bamberg. Die etwa 50 Kilometer entfernte Stadt lernen wir auf einer Stadtfürhung kennen. Nicht nur die Geschichte der Stadt, die wie Rom auf sieben Hügeln erbaut wurde, sondern auch das Viertel Little Venice haben uns an Italien erinnert. Souvenirs dürfen natürlich auch nicht fehlen: das Bamberger Rauchbier, Postkarten, Bierkrügen und T-Shirts gab es zu Hauf in der Stadt und ein Abendessen in der Brauerei rundet den Tag ab.
Nach einer erholsamen Nacht besichtigen wir am letzten Tag unseres Aufenthalts nach einem freien Vormittag gemeinsam das Germanische Nationalmuseum. Von Kunstwerken aus der Frühen Neuzeit über Waffen aus dem Mittelalter und technische Instrumente wie Sonnenuhren, Winkelmesser und Teleskope konnten wir dort Sonderausstellungen zu Themen wie Reisen und Natur bestaunen. Um vor der Heimreise gestärkt zu werden, haben wir bei Hans im Glück gegessen und uns dann auf die Rückreise vorbereitet.
Wir hoffen, dass ihr alle genauso viel Spaß hattet wie wir.